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Spielt der gesellschaftliche Nutzen der Arbeit eine Rolle?

Veröffentlicht am 11.04.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Der Job bringt Geld ein und sorgt dafür, dass Menschen ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Doch gibt es noch andere Erwartungen an die tägliche Arbeit? Studien zeigen, dass der gesellschaftliche Nutzen ein wichtiger Aspekt ist. Die Zufriedenheit in diesem Bereich ist von der Berufsgruppe abhängig.
Die Frage nach dem gesellschaftlichen Nutzen der Arbeit

Der Verdienst ist ein wichtiger Aspekt der Berufstätigkeit. Doch die Ansprüche der Arbeitnehmenden gehen noch weiter. In einer Studie der Uni Zürich geben beispielsweise 19 Prozent der Angestellten im Büro an, dass sie aus ihrer Arbeit keinen gesellschaftlichen Nutzen ziehen.

Die Gründe dafür liegen in zwei Bereichen: Die Berufstätigkeit selbst wird als nutzlos empfunden oder der Arbeitnehmende fühlt sich im Umfeld seines Jobs nicht wohl. Wenn dies der Fall ist, kann die Arbeit im Ganzen ohne gesellschaftlichen Nutzen angesehen werden.

Büroangestellte empfinden ihre Arbeit häufig als nutzlos

Die Ansprüche der Arbeitnehmenden an ihre berufliche Tätigkeit sind in den letzten Jahrzehnten höher geworden. Die Berufstätigkeit soll nicht nur den Lebensunterhalt einbringen: Sie soll auch innere Befriedigung und ein gewisses Wohlbefinden verschaffen. Damit steht der gesellschaftliche Nutzen in einem engen Zusammenhang mit der Zufriedenheit im Job.

Dass knapp ein Fünftel der Beschäftigten im Büro ihre Tätigkeit als nutzlos oder eher nutzlos empfinden, kann verschiedene Gründe haben: In einigen Bereichen der Bürotätigkeit ist der Verdienst sehr gering. In der Folge entwickelt sich ein Jobfrust, der auch die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit infrage stellt. Dies ist vor allem bei Jobs der Fall, in denen die Mitarbeitenden keinen Kundenkontakt haben.

Aber auch der Verkauf und die Banken- und Versicherungsbranche sind betroffen. Hier kann die Frage eine Rolle spielen, inwieweit die Gesellschaft von einem Versicherungsvertrag oder einem Bankkonto profitiert. Beides wird für Alltag und Beruf benötigt. Doch einen hohen Nutzen definieren die Angestellten dennoch nicht.

Die emotionale Ebene fehlt im Bürojob

Ein Grund kann sein, dass sich die Kommunikation mit den Kunden und die Arbeit selbst um einen fest definierten Bereich dreht. Dieser ist sehr förmlich, Emotionen haben keinen Platz. Anders verhält es sich beispielsweise bei der Arbeit im Krankenhaus oder in der Pflege:

Hier spielen Emotionen in der beruflichen Tätigkeit eine sehr grosse Rolle. Dies kann dazu beitragen, dass die berufliche Tätigkeit in gesellschaftlichem Sinne als nützlicher empfunden wird.

Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen

In der Studie fällt auf, dass allgemeine Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen ebenfalls dazu führen kann, dass Arbeitnehmende ihren Job als gesellschaftlich nutzlos empfinden. Hier wird der Frust, der sich im Job ansammelt, mit der gesellschaftlichen Bedeutung assoziiert:

Ich gehe nicht gern zur Arbeit, also ist sie nutzlos. Abhilfe schafft in diesem Fall ein Jobwechsel. Was die Bürojobs angeht, kann ein Wechsel des Schwerpunktes in der beruflichen Tätigkeit zu einer höheren Zufriedenheit führen.