Diversität in der Personalsuche - so beurteilen Sie Bewerber nach ihren Qualitäten
Veröffentlicht am 04.05.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Die Digitalisierung hat nahezu alle Bereiche des Lebens nachhaltig verändert. Diesen Eindruck gewinnt zumindest, wer die heutigen Prozesse mit denen vor fünf, zehn oder 20 Jahren vergleicht. Es ist ein überschaubarer Zeitraum, den viele Menschen bereits erlebt haben. Er betrifft auch die Arbeitswelt und den Prozess der Bewerbung. Wenn Sie auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind, beurteilen Sie diese häufig noch nach Faktoren, die mittlerweile als überholt gelten. Die Ausbildung ist wichtig, die Berufserfahrung auch. Doch beides hat nur eine geringe Aussagekraft. Sie wissen nicht, wie der Mitarbeiter in Ihrem Bereich arbeitet. Vielleicht zeigt ein Quereinsteiger, der mit viel Herzblut dabei ist, deutlich mehr Interesse an den Arbeitsaufgaben als jemand, der den Beruf zwar gelernt hat, aber eigentlich etwas ganz anderes machen möchte.
Mitarbeiter nicht nach ihren individuellen Merkmalen beurteilen
Im klassischen analogen Bewerbungsverfahren war es üblich, ein Foto beizulegen. Das hat sich bis
heute nicht geändert. Doch als Mitarbeiter der Personalabteilung oder Chef eines Unternehmens
sollten Sie die Bewerber nicht nach Ihrem Foto beurteilen. Nehmen Sie es zur Kenntnis, sehen Sie
aber über körperliche Merkmale wie Haarschnitt oder Outfit hinweg. Beides hat absolut nichts mit
den Qualitäten zu tun, die der Bewerber in Ihrem Unternehmen einbringen könnte. Wenn Sie einen Dresscode haben, den der Mitarbeiter auf dem Bewerbungsfoto oder beim Bewerbungsgespräch zunächst nicht erfüllt, sollten Sie auch darüber hinwegsehen.
Sie können den neuen Mitarbeitern im Rahmen der Einstellung Hinweise zur Kleiderordnung geben, die dann in der Regel auch eingehalten werden. Fokussieren Sie sich bei der Auswahl der Bewerber und auch im Rahmen der persönlichen Gespräche auf die möglichen Qualitäten, die ein potenzieller Kandidat für den Job mitbringt. Dabei ist es wichtig, dass Sie auch Quereinsteigern eine gute Chance bieten.
Das Geschlecht eines Bewerbers sollte bei der Auswahl zweitrangig sein
Die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt hat in den letzten Jahrzehnten spürbar abgenommen. Dennoch ist sie noch vorhanden. Hinzu kommt, dass Menschen mit diversem Geschlecht in den letzten Jahren berechtigterweise eine Stimme und Anerkennung bekommen haben. Sie sollten die Bewerbung keinesfalls nach solchen Kriterien sortieren. Einzige Ausnahme bleiben Jobangebote, die von Frauen aufgrund ihrer Anatomie nicht ausgeführt werden können.
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es sich um schwere körperliche Arbeit handelt. Aber auch in diesem Punkt sollten Sie den Frauen eine Chance geben. Vielleicht sucht die Bewerberin gerade einen solchen Job, weil sie eine hohe körperliche Fitness hat und sich in diesem Bereich einbringen möchte.
Recruiting-Software für die Auswahl der Bewerber nutzen
Sie haben die Möglichkeit, die Auswahl der Bewerber auf digitalem Wege zu steuern. Dazu ist es von Vorteil, wenn Sie in der Jobbschreibung angeben, dass Sie um die Einsendung einer digitalen Bewerbung bitten. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, die Software direkt einzusetzen. Die Software ist mit intelligenten Filtern ausgestattet.
Diese erlauben Ihnen, bestimmte Informationen auszublenden. Dazu können das Alter, das Geschlecht, aber auch die Ausbildung und weitere persönliche Angaben gehören. Diese müssen aus organisatorischen Gründen auch heute noch Bestandteil einer Bewerbung sein. Sie sollten aber nicht in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Konzentieren Sie sich auf die Qualitäten der Mitarbeiter
Die Software gibt Ihnen die Möglichkeit, sich allein auf die Qualitäten der Mitarbeiter zu konzentrieren. Sie bekommen nur die Daten eingeblendet, die für die Jobbeschreibung relevant sind. Dies sind beispielsweise Erfahrungen, die der Bewerber in diesem Bereich bereits gesammelt hat. Oder es handelt sich um persönliche Interessen, die mit dem Job in einem engen Zusammenhang stehen und die der Bewerber in seinem Motivationsschreiben angegeben hat.
Erst wenn Sie sich für einen Bewerber entschieden haben und diesen zu einem Vorstellungsgespräch einladen, erfahren Sie, wie alt er ist und welches Geschlecht er hat. So gibt Ihnen die Recruiting Software die Möglichkeit, vollkommen unvoreingenommen Ihre individuelle Entscheidung zu treffen.