Bewerbungen: Worauf achten Personaler wirklich?
Veröffentlicht am 12.01.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Manche Bewerber erhalten eine Absage nach der anderen. Da kann es sinnvoll sein, Ursachenforschung zu betreiben. Denn oftmals sind banale formale Gründe schuld, warum Sie nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Insoweit kann eine umgekehrte Sichtweise helfen, Bewerbungen zu optimieren. Worauf Personaler bei Bewerbungen wirklich achten, und worauf sie besonderen Wert legen - das verraten wir Ihnen hier.
Die Vorauswahl erfolgt in wenigen Sekunden
Zeit ist ein kostbares Gut, auch für Personaler. Abhängig von der Anzahl der Bewerbungen erfolgt eine erste Vorauswahl innerhalb von Sekunden. Bewerbungsunterlagen mit einer unübersichtlichen Aufmachung landen ganz sicher auf dem Stapel mit Absagen. Gute Chancen haben die Bewerber, deren Lebenslauf einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle erkennen lässt und in dem kurz und knackig die relevantesten Tätigkeiten aufgeführt sind. Je übersichtlicher der Lebenslauf und das Anschreiben gestaltet und je prägnanter bisherige Qualifikationen und Tätigkeiten beschrieben werden, umso grösser sind Ihre Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Die Bedeutung formaler Kriterien
Formale Kriterien sind bei einer Bewerbung nicht zu unterschätzen. Dazu gehören auch Rechtschreibung und Grammatik. Nahezu jeder fünfte Bewerber scheitert an Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Das heisst, dass das Bewerbungsverfahren endet, noch bevor es überhaupt angefangen hat. Gleiches gilt für die Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen.
Sie bestehen aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf, Zeugnissen und Ausbildungsnachweisen sowie gegebenenfalls Referenzen. Nicht immer ist ein Lichtbild ein Muss. Wer sich mit einem Bewerbungsfoto bewirbt, sollte es von einem Profi anfertigen lassen. Die mitgeschickten Dokumente sollten ausserdem ordentlich gescannt sein, denn das ist ein Indiz dafür, wie sorgfältig und gewissenhaft ein Bewerber arbeitet.
Das Anschreiben - Chance oder K.o.-Kriterium
Ebenso wie beim Lebenslauf geht es beim Anschreiben um Übersichtlichkeit, um das Hervorheben wichtiger Aussagen und darum, dass der Inhalt schnell erfasst werden kann. Ausserdem führen Rechtschreib- und Grammatikfehler dazu, dass das Bewerbungsverfahren für den Bewerber an dieser Stelle zu Ende ist.
Gleiches gilt für eine Überlänge des Anschreibens, wenn es mehr als 1,5 Seiten umfasst. Wer Standardphrasen verwendet oder gar vorformulierte Texte, scheidet ebenfalls aus dem Bewerbungsverfahren aus. Sofern Sie den Namen Ihres Ansprechpartners kennen, weil er zum Beispiel in der Stellenanzeige genannt wurde, sollten Sie diesen in der Anrede verwenden.
Layout und Gestaltung
Einen schnellen Überblick verschafft sich ein Personaler, wenn die Gestaltung übersichtlich ist und für die Stelle relevante Qualifikationen und Erfahrungen hervorgehoben werden. Dann gelingt es dem Personaler, in wenigen Sekunden den Inhalt zu erfassen und zu entscheiden, ob der Kandidat im Bewerbungsprozess eine Runde weiter kommt. Das Layout ist an sich Geschmackssache. Es kann sinnvoll sein, es an die jeweilige Branche anzugleichen.
Wer sich beispielsweise für einen kreativen Job bewirbt, der darf die Bewerbung ausgefallener gestalten und sich auch durch die äussere Form von Mitbewerbern abheben. Wichtiger ist jedoch, entsprechende Nachweise zu erbringen, mit denen Sie die Anforderungen aus der Stellenanzeige belegen können.
Abschliessend ist festzuhalten, dass Personaler generell mehr Wert auf den Lebenslauf als auf das Anschreiben legen. Insoweit ist es umso wichtiger, hier viel Zeit zu investieren, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.