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Berufsausbildung zu Ende und kein Job in Sicht?

Veröffentlicht am 28.07.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Sie haben Ihre Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen und können oder wollen nicht in Ihrem Lehrbetrieb bleiben? Und ein neuer Job ist auch nicht in Sicht? Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, diese Zeit sinnvoll zu nutzen. Wie das gelingt - informieren Sie sich hier!
Zeit nach der Ausbildung für eine Aus- oder Weiterbildung nutzen

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Lehrbetrieb zu einem möglichst frühen Zeitpunkt
klären, ob eine Weiterbeschäftigung nach dem Ende der Ausbildung möglich und auch gewünscht ist. Können oder wollen Sie nicht im Lehrbetrieb bleiben, ist es sinnvoll, die nachfolgende Zeit zum
Beispiel für eine Aus- oder Weiterbildung zu nutzen.
  1. Eine Möglichkeit, um die Zeit zu überbrücken und sich beruflich weiter zu entwickeln, sind Praktikumsstellen. Vielleicht können Sie ein Praktikum in Ihrem Lehrbetrieb absolvieren, um Ihre fachlichen Kenntnisse zu vertiefen oder um einen neuen Arbeitsbereich kennenzulernen. Sofern Sie lieber einen anderen Beruf ergreifen möchten, können Sie mithilfe eines Praktikums diesen neuen Berufswunsch prüfen. Eigentlich dürfte es kein Problem sein, einen Praktikumsplatz zu bekommen. Denn ein Berufspraktikum mit einer Dauer von einem halben Jahr ist eine arbeitsmarktliche Massnahme der Arbeitslosenversicherung (ALV), bei dem diese 75 Prozent der Kosten übernimmt, während auf den Arbeitgeber lediglich 25 Prozent entfallen.
     
  2. Auch eine Zweitlehre in einem anderen Beruf ist eine Option. Diese können Sie absolvieren, wenn Sie bereits ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) in der jeweiligen Branche erlangt haben. Bei der Zweitlehre müssen aufgrund der bereits vorhandenen Kenntnisse manche Fächer nicht mehr besucht werden, sodass sich die Lehrzeit insgesamt verkürzt. Eine Zweitlehre macht Sinn, wenn Sie Ihre Kompetenzen erweitern wollen oder Sie doch nicht in dem bisher erlernten Beruf arbeiten möchten.
     
  3. Auch die Berufsmatura ist ein weiteres berufliches Sprungbrett. Dabei handelt es sich um einen eidgenössisch anerkannten Abschluss, bei dem Sie berufliche Kenntnisse mit der Vertiefung von Allgemeinwissen verbinden. Insoweit ist es eine geeignete Grundlage, um zu Schulen der Tertiärstufe sowie zu zahlreichen Weiterbildungen zugelassen zu werden. Das bedeutet, dass Sie zum Beispiel ein Studium an einer Fachhochschule aufnehmen können, die sich in Bezug auf ihre Aufnahmebedingungen unterscheiden.

Anderes gilt für eine höhere Berufsausbildung, die Ihnen als Absolvent einer Lehre ohne Job nicht
offensteht. Grund ist die mehrjährige Berufserfahrung, die Sie als Voraussetzung vorweisen müssen.

Zeit nach der Ausbildung: Weitere mögliche Zwischenlösungen

Neben der Suche nach einer Festanstellung, die Sie online und offline sowie durch ein persönliches Netzwerk intensivieren können, gibt es noch weitere Zwischenlösungen, mit denen Sie die Zeit sinnvoll nutzen können. Mobile und sprachinteressierte Jugendliche gehen zum Beispiel ins Ausland, um zu arbeiten, andere Länder kennenzulernen sowie Sprachkenntnisse zu erwerben und sie zu vertiefen.

Die Schweiz hat mit verschiedenen Staaten sogenannte Stagiaires-Abkommen geschlossen, wodurch Sie leichter eine Arbeitsbewilligung erhalten. Auch der Militär- oder Zivildienst ist eine Zwischenlösung nach dem Ende Ihrer Ausbildung, wobei der Zivildienst 1,5 mal länger als der Militärdienst ist.