Wie meistere ich das Vorstellungsgespräch?
Veröffentlicht am 12.05.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Auch wenn kein Vorstellungsgespräch wie das andere verläuft, folgt es einem klassischen Muster. Die Anzahl der Gesprächspartner kann je nach Unternehmen und Position unterschiedlich ausfallen. Die Dauer des Gesprächs liegt zwischen 30 und 60 Minuten. Regelmässig ist das Vorstellungsgespräch in fünf Phasen unterteilt, deren Reihenfolge variieren kann. Welche das sind, und was in den einzelnen Phasen geschieht - das erfahren Sie hier.
1. Einstiegsphase: Der erste Eindruck zählt
Das Vorstellungsgespräch beginnt mit der Begrüssung. Abhängig von der Grösse des Unternehmens werden Sie von einem Personaler und gegebenenfalls dem Abteilungsleiter empfangen. In kleinen Unternehmen kann das auch der Chef persönlich sein. Schauen Sie bei der Begrüssung Ihrem Gegenüber in die Augen, reichen Sie ihm die Hand mit einem kurzen und festen Händedruck. Eröffnet wird das Gespräch mit Smalltalk. Das sind harmlos wirkende Einstiegsfragen, die das Eis brechen sollen, aber durchaus auch einen ernsteren Hintergrund haben. Werden Sie beispielsweise gefragt, ob Sie den Weg zum Unternehmen gut gefunden haben, sollten Sie nicht erzählen, wie schwierig ist gewesen ist. Das signalisiert, dass Sie selbst kleinste Hindernisse zum Problem aufbauschen.
2. Kennenlernphase: Die Chance für eine souveräne Selbstpräsentation
In der zweiten Phase möchte Sie der Personaler besser kennenlernen. Insoweit ist der klassische Einstieg in die Kennenlernphase die Aufforderung, etwas über sich zu erzählen. Das ist Ihre Chance, Ihren Werdegang zu schildern und Ihre fachlichen Skills zu benennen. Dabei geht es nicht um die einzelnen Stationen in Ihrem Lebenslauf, sondern darum, Ihre Erfahrungen sowie Fähigkeiten und Kompetenzen hervorzuheben, die Sie für diesen Job qualifizieren. Keine Erwähnung sollten frühere negative berufliche Erfahrungen finden. Das gilt für Vorgesetzte und Kollegen gleichermassen. Niemand wird einen Mitarbeiter einstellen, der sich bereits im Vorstellungsgespräch gegenüber Vorgesetzten und Kollegen illoyal verhält.
3. Das Unternehmen stellt sich vor
Nachdem Sie in der zweiten Phase die Chance zur Selbstpräsentation erhalten haben, ergreift der Personaler oder Vorgesetzte in der dritten Phase das Wort. Dann heisst es für Sie, aufmerksam zuzuhören und sich gegebenenfalls Notizen zu machen. Sie werden Informationen über das Unternehmen erhalten sowie über die Abteilung, die Ihr künftiger Arbeitsplatz sein könnte. Schliesslich geht es um die Aufgaben, die von Ihnen zu erledigen sind. Zeigen Sie Interesse, indem Sie den Blickkontakt halten, und machen Sie sich gegebenenfalls bei interessanten Informationen oder möglichen Fragen Notizen. Um Ihr Interesse durch Ihre Körpersprache zu unterstreichen, nehmen Sie eine gerade und offene Sitzhaltung ein.
4. Offener Austausch und Fragerunde: Mit Fragen im Vorstellungsgespräch punkten
In der vieren Phase haben Sie ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen. Diese Fragen haben Sie entweder im Rahmen der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch erarbeitet, oder sie sind Ihnen während des Gesprächs in den Sinn gekommen. Mit Fragen beweisen Sie, dass Sie dem Gespräch aufmerksam gefolgt sind, dass Sie sich vorbereitet haben und echtes Interesse an diesem Job haben. Mögliche Fragestellungen sind beispielsweise, warum diese Stelle vakant ist, und wie der Einarbeitungsprozess aussieht.
5. Abschlussphase: Auf den letzten Metern nicht schlapp machen
Sie haben es fast geschafft. Ihre Anspannung ist verflogen, und das Vorstellungsgespräch neigt sich seinem Ende entgegen. Bleiben Sie auch weiterhin sachlich und ruhig, und reden Sie sich zum Schluss nicht um Kopf und Kragen. Konzentrieren Sie sich auch weiterhin auf das Wesentliche und verhalten Sie sich professionell. Bedanken Sie sich für das Gespräch und bekräftigen Sie noch einmal Ihren Wunsch, auf dieser Position für das Unternehmen arbeiten zu wollen.
Nehmen Sie sich anschliessend Zeit, und lassen Sie das Vorstellungsgespräch Revue passieren. Überlegen Sie, was gut und was weniger gut war. Machen Sie sich Notizen, um Ihr Verhalten und Ihre Wortwahl gegebenenfalls beim nächsten Vorstellungsgespräch zu optimieren.