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Wie wirkt sich der Wandel am Arbeitsmarkt aus?

Veröffentlicht am 16.05.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Der Arbeitsmarkt unterliegt einem gravierenden Wandel. Die goldenen Zeiten für Arbeitgeber sind
vorbei, in denen sie bei neu zu besetzenden Stellen aus einer Vielzahl von Bewerbern den passenden
Kandidaten auswählen konnten. Das zumindest ist das Ergebnis einer neuen, von The Stepstone Group
durchgeführten Studie vom Juli 2023, bei der rund 10.000 Personen befragt wurden.
Hohe Wechselbereitschaft und gestiegenes Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer

Im Fokus der Befragungen der Studie der The Stepstone Group steht die Bereitschaft der Arbeitnehmer zu einem Jobwechsel, die ein Allzeithoch erreicht. Ganze 64 Prozent der Befragten denken mindestens ein Mal im Monat über einen Wechsel des Arbeitsplatzes nach. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren - 2022 waren es noch 61 Prozent und 2021 lediglich 53 Prozent. Lediglich 8 Prozent der Befragten sind gänzlich uninteressiert an einem Jobwechsel, selbst wenn es sich um ein attraktives Angebot handelt.

Nach Angaben des Arbeitsmarktexperten von The Stepstone Group, Dr. Tobias Zimmermann, spielt der demografische Wandel eine entscheidende Rolle. Immer mehr
Arbeitnehmer verabschieden sich jetzt und in den kommenden Jahren in den Ruhestand, während immer weniger Menschen eine Tätigkeit aufnehmen.

Dieser Arbeitskräftemangel begünstigt wechselwillige Arbeitnehmer, die ihre Chance nutzen, einen besser bezahlten Job oder einen attraktiveren Arbeitgeber zu finden oder in den Traumjob zu wechseln. Vorbei sind die Zeiten, in denen Arbeitgeber aus einem Überangebot an Arbeitnehmern schöpfen konnten. Rund 44 Prozent der Befragten schätzen deshalb ihre Jobchancen deutlich besser ein als in den Vorjahren, sodass das Selbstbewusstsein auf Seiten der Arbeitnehmer gestiegen ist.

Besonders optimistisch zeigen sich Beschäftigte im Personalwesen sowie Ärzte, Juristen und
Pflegekräfte. Gleichzeitig ist die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust deutlich gesunken, was
ebenfalls ein Hinweis auf eine verbesserte Arbeitsmarktsituation ist.

Was bedeutet der Wandel am Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?

Die durch den Mangel an Arbeitskräften bedingte Arbeitsmarktsituation bedeutet für Beschäftigte häufig eine deutliche Mehrbelastung und Stress. Das zumindest geben rund 58 Prozent der im Rahmen der Studie Befragten an. Mehrbelastung und Stress führen gleichzeitig dazu, dass rund 53 Prozent weniger motiviert zur Arbeit gehen. Betroffen sind insbesondere Berufe im Pflegebereich, wo sieben von zehn Befragen unter dem steigenden Druck leiden.

Auch auf der Arbeitgeberseite hinterlässt der Wandel am Arbeitsmarkt deutliche Spuren. Arbeitgeber sind zur Neuorientierung gezwungen, indem sie ihre Anstrengungen deutlich erhöhen müssen, um gutes Personal im eigenen Unternehmen zu halten und neue Mitarbeiter zu gewinnen. Neue Mitarbeiter werden sich jedoch nur dann für ein Unternehmen interessieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Das gilt für ein ansprechendes Gehalt ebenso wie für Zuschüsse und Benefits, aber auch für die
Attraktivität des Unternehmens, für die Unternehmenskultur und die Unternehmenswerte. Nach
Auffassung von Zimmermann könnten Automatisierung und neue Technologien wegweisend für
Arbeitgeber sein, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu entlasten und den Personalmangel aufzufangen. Beispiele im medizinischen Bereich sind zeitaufwändige Dokumentationen und sonstige Verwaltungsaufgaben, die vom Menschen auf KI verlagert werden können.